Ruderergometer Test & Vergleich: Unser Ruderergometer Kauf-Ratgeber
Deine Kaufberatung zu Rudergeräten
Zug um Zug
Spätestens seit der Netflix Serie “House of Cards” erfahren Ruderergometer einen Popularitätsschub. In der Show geht Kevin Spacy als Frank Underwood den harten und steinigen Weg an die politische Spitze der USA. Manipulationen, Mord, Intrigen und Machtspiele sind allgegenwärtig. Um den Stress abzubauen, greift die fiktive Figur immer wieder zu einem Rudergerät und vollzieht die erlösende Leibesertüchtigung. Natürlich hat der Serien-Präsident nur das allerbeste und teuerste Modell. Dass es auch günstiger geht, dass die richtige Ausführung der Bewegung entscheidend ist und worauf du bei einem Kauf achten musst, zeigt dir unser Ruderergometer-Vergleich.
Was ist ein Ruderergometer?
Widerstand ist nicht zwecklos
Der Rollsitz des Ruderers gleitet dabei auf einer Schiene, welche sich mit nach hinten bewegt. Bei korrekter Ausführung werden viele Muskelgruppen wie Rücken, Arme und Beine, beansprucht. Je nach Einstellung und Ablauf lassen sich gezielt unterschiedliche Trainingsformen für Balance, Kraft und Ausdauer durchführen.
Wie funktioniert ein Rudergerät?
Der Clou eines Ruderergomters ist der dynamisch anpassbare Schwierigkeitsgrad. Der Nutzer kann diesen bei manchen Geräten mithilfe einer Einstellungsmöglichkeit festlegen, ihn jedoch vor allem während der Übung durch die Dynamik der Bewegung, variieren. Je kraftvoller er an dem Seilzug zieht, umso höher wird der Widerstand. An manchen Ergometern legt man nur fest, wie schnell sich dieser wieder aufbauen soll. Um der Menschenkraft etwas entgegenzusetzen, bedienen sich die Fitnessgeräte physikalischer Kräfte. Neben dem Preis ist deshalb die Art des Bremssystems das größte Unterscheidungsmerkmal. Luft, Hydraulik, Magnete, Reibung, Wasser und Kombinationen der Techniken, kommen hier zum Einsatz. Dies klingt weitaus komplexer, als es in der Realität ist.
Sobald es etwas teurer wird, kommen Luft-, Magnet- und Wasserbremssysteme ins Spiel. Hier werden Luft und/oder Wasser in einem fast abgedichteten Raum mithilfe eines Ruders oder Paddels durcheinander gewirbelt. Bekannte Firmen, die Bremssysteme mit einem Wassertank verkaufen, sind Waterrower und First Degree. Hier gibt es neben der Dosierung der eigenen Zugkraft keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten. Viele andere Hersteller setzen dagegen auf ein luftiges Funktionsprinzip mit mehr Einstellungen.
Am Gerät selbst lässt sich die Luftzufuhr einstellen. Ist die Öffnung größer, wird nach dem Zug die Luft schneller angesaugt und die Rückziehbewegung unmittelbar schwergängiger. Ist dagegen die Öffnung kleiner gestellt, hat die Luft nicht viel Zeit, um das Windrad zu bremsen. Der Widerstand wird so geringer? Falsch! Den Widerstand gibst nur du vor. Wenn du kräftig an dem Ergometergriff ziehst, bleibt die aufzuwendende Kraft trotzdem gleich.
Wie wähle ich das richtige Rudergerät aus?
Richtig Platz nehmen
- Gewicht und Größe: Und zwar nicht vom Rudergerät, sondern von dir selbst! Nicht jedes Ruderergometer ist für alle Gewichtsklassen und Größen geeignet. Da beim Rudertraining eine starke Dynamik benötigt wird und sich Teile des Fitnessgerätes unter großem Kraftaufwand bewegen, muss alles passen - vor allem um schlechtes Training und damit Haltungsschäden vorzubeugen. Nicht jedes Rudergerät ist für einen 110 Kilo schweren und 1,90m großen Sportler geeignet.
- Verstaubarkeit und Platz: Jetzt geht es um das Gerät. Der besagte 1,90m Mann braucht auch ein großes Rudergerät. Hast du so viel Platz? Überprüfe die Abstellfläche, schließlich willst du beim Rudern nicht mit den Ellenbogen irgendwo gegenstoßen. Nahezu alle Teilnehmer aus unserem Ruderergometer Preisvergleich lassen sich ein- oder hochklappen. Ein Verstauen im Schrank oder in der Kellerecke spart Platz und Aufwand. Achtung: Vor allem die Premium Modelle aus Holz und mit Wassertank können bis zu 60 Kilo wiegen. Transportrollen erleichtern hierbei das Manövrieren.
- Qualität: Die Schwierigkeit, für den besten Preis die möglichst beste Qualität zu bekommen, ist auch hier gegeben. Orientiere dich dabei an der Häufigkeit und Intensität deines Trainings: Erfahrene Ruderer, die routiniert und oft sportlich "Platz nehmen" oder regelmäßig andere Ruderbegeisterte auf das Gerät lassen, brauchen qualitativ hochwertige Rudergeräte. Ergometer von Waterrower oder Concept2, sind die etabliertesten und bekanntesten Marken, die langen Sessions über Jahre hinweg aushalten. Anfänger, die mal reinschnuppern wollen, greifen lieber zu Einstiegsmodellen im Bereich von 150-500€, können aber bei Gefallen upgraden.
Den Sicherheitscheck niemals vergessen
Hast du dich für Ruderergometer entschieden, geht es an die Belastung.
Doch zuvor musst du etwaige Mängel feststellen. Ein Rudergerät ist mechanisch und aus vielen Einzelteilen zusammengebaut. Da kann es passieren, dass die ein oder andere Komponente nicht richtig funktioniert. Überprüfe deshalb die Stabilität und Funktionalität. Der Zug und das Gleiten auf dem Sitz sollten leicht und frei von Reibung, Ruckeln oder Stottern vonstattengehen. Dabei sehr wichtig: Das Rudergerät darf keinen toten Punkt haben! Das Ziehen am Ergometergriff muss eine sofortige Wirkung nach sich ziehen und keinen Leerlauf haben. Der natürliche Bewegungsablauf kann nur so ohne Einschränkungen durchführbar sein - vor allem, um Verletzungen zu vermeiden.
Der Trainingscomputer beim Ruderergometer
Messbarer Mehraufwand
Der Rudersport ist durch seine komplexe Ganzkörperbelastung und Variabilität prädestiniert dafür, anhand der ermittelten Werte Optimierungen anzugehen. Wenige, aber dafür intensive oder viele, aber nicht so kraftvolle Züge? Möchtest du vor allem deine Konditionen mit leichten Bewegungen oder doch deine Kraftausdauer trainieren?
In jedem Fall schulst du deine Balance, Ausdauer, Kraft und vor allem dein Herz-Kreislauf-System! In Zeiten von Übergewicht, verstopften Arterien und sitzenden Tätigkeiten ein großer Pluspunkt. Jeder einzelne Aspekt lässt sich nochmals intensiver trainieren. Um dabei die Fettschmelze beobachten zu können oder um du Muskelzuwachs nachzuverfolgen, empfiehlt sich eine Körperanalysewaage.
Außerdem hilft dir dabei der Trainingscomputer. Auf ihm lassen sich die trainingsrelevanten Werte wie Trainingszeit, Strecke, Ruderzüge pro Minute, Ruderzüge pro Trainingseinheit, gesamte Ruderzüge, Kalorienverbrauch, Wattleistung oder Herzfrequenz ablesen, aber auch bestimmt Übungen vorgeben. Du willst z.B. eine gewisse Distanz in einer bestimmten Zeit rudern? Gib einfach die Parameter ein und absolviere die Strecke.
Zubehör und Hilfsmittel optimieren das Training mit dem Rudergerät
Um noch besser die Belastung zu überwachen, lassen sich Pulsgurte als optionales Zubehör erwerben und mit dem Bordcomputer koppeln - im Ergometerbereich ein sehr nützliches Messinstrument, welches die genaue Vermessung der Anstrengung erlaubt. Wer Probleme mit sportlichen Belastungen bzgl. seiner Herzfrequenz hat, kann so risikofreier trainieren. Zudem lässt sich die Sporteinheit so anpassen, dass du z.B. gezielt damit die Fettverbrennung aktivierst.
Doch auch erfahrene Sportler profitieren von einer genauen Abstimmung auf die vorhandenen Fähigkeiten und können diese noch verfeinern bzw. ausbauen. Nicht umsonst werden Ergometer für medizinische Belastungstests verwendet.
Wenn du dagegen nicht in einen kompatiblen Pulsgurt investieren willst oder der Trainingscomputer dies nicht unterstützt, kannst du mit einem handelsüblichen Pulsgurt oder einem smarten eletronischen Accessoire nachhelfen. Fitness-Armbänder bieten z.B. einen eingebauten Pulsmesser und eine nützliche App, welche die Trainingszeit mit Ihrer Belastung gut abstimmen kann. Nicht ganz so angenehm beim Sport, aber trotzdem immer öfter mit einem Pulsmesser ausgestattet, sind Smartwatches. Sie bieten sehr ähnliche Auswertungsverfahren mithilfe von Fitness-Apps und einen Großteil der Fitness-Armband-Funktionen.
Die komplexe Ruderbewegung will gelernt sein
Regelmäßig richtig Rudern
Rudern mag auf den ersten Blick ziemlich einfach aussehen, dahinter steckt jedoch ein extrem komplexer Bewegungsablauf. Über 80 Prozent aller Hauptmuskelgruppen werden bei den fließenden Bewegungen des Ruderns in Anspruch genommen. Ganz besonders Schultern, Arme, Bauch, Beine, Waden, Gesäß und Rücken werden beim Training genutzt. Dementsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass vor allem Anfänger falsch trainieren.
Hier ein kurzer Überblick worauf du achten solltest:
Die richtige Sitzposition: Die Füße müssen so am Stemmbrett fest geschnallt werden, dass du mit deinem Zehen bzw. der oberen Hälfte des Fußes den Druck ausüben. Für die Startposition: Beine angewinkelt und weit nach vorne lehnen.- Der Ruderzug (60-20-20): Im Idealfall kommt die hauptsächliche Kraft aus den Beinen, weshalb sie auch über die Hälfte der Kraftübertragung ausmachen. Die Prozentangabe hinter der Phasenbeschreibung gibt an, wieviel Kraft du investieren solltest.
- Phase 1 - Halte die Arme gestreckt und drücke dich nur mit deinen Beinen vom Gerät ab, bis diese ganz ausgestreckt sind. Der Rücken muss immer gerade sein, da sonst eine Fehlbelastung stattfindet (60% des Kraftaufwandes).
- Phase 2 - Die Arme bleiben weiterhin lang. Nun beuge dich etwas nach hinten und nutzen Rumpf-, Bauch- und Rückenmuskeln für die Kraftübertragung (20%).
- Phase 3 - Hinten angekommen ziehe das Ruder mithilfe deiner am Körper anliegenden Arme bis zu deiner Brust. Die Hände bleiben dabei gerade am Ruder und drehen sich NICHT nach unten oder oben (20%).
- Das Zurückgleiten:
- Phase 1 - Strecke die Arme wieder gerade aus, bis diese über den Knien sind.
- Phase 2 - Beuge dich leicht nach vorne und halte dabei den Rücken möglichst gerade.
- Phase 3 - Winkle die Beine wieder an.
Übung macht den Rudermeister
Präge dir diesen Ablauf gut ein und übe ihn ausreichend oft, um ein flüssige und saubere Ruderbewegung einzustudieren. Fehlerquellen gibt es sehr viele, die im Endeffekt dein sinnvolles Training kontraproduktiv werden lassen. Wer z.B. monatelang den Rücken falsch belastet, läuft Gefahr, sich hartnäckige und langwierige Haltungsschäden zuzufügen.
Hast du erstmal den Zug… äh Dreh raus, kannst du die vielen Möglichkeiten ausschöpfen, die dir ein Ruderergometer bietet. Von Kräftigung, über Kraftausdauer bis hin zur normalen Kondition, lassen sich mit den richtigen Trainingseinheiten viele Ziele erreichen. Abnehmen kann man mit einem Rudergerät übrigens besonders effektiv, da nahezu der ganze Körper involviert ist und dementsprechend viel Energie verbraucht wird.
Realistische Ziele und ergänzende Übungen
Wichtig ist nur die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Trainingsformen und die Aufstellung eines Plans mit realistischen Zielen. Aus dir wird innerhalb von nur ein paar Wochen sicherlich kein Olympiaruderer, aber dein Herz-Kreislauf-System und deine generelle Fitness profitiert von jeder noch so kleinen Rudereinheit.
Tipp: Als Ergänzung zum Rudern empfiehlt es sich, die Muskeln mithilfe von Yoga-, Gymnastik- und Dehnübungen zu entspannen und belastungsfähig zu halten.
Wer dagegen einzelne Muskelgruppen gezielt trainieren möchte, kann zusätzlich mit einer Kraftstation, Hantelset oder Klimmzugstange arbeiten. Ausdauerkraftsport lässt sich mit ihnen allerdings nicht so effektiv durchführen, wie mit einem Ruderergometer. Für das Rudern spricht auch die dynamische und fließende Bewegung, die dich mehr im Fluss hält - auch wenn sie im Trockenen stattfindet.
Für ein dynamisches Training, bei dem ebenfalls der ganze Körper beansprucht wird, empfiehlt sich zudem ein Boxsack oder Standboxsack. Eine Vibrationsplatte hilft dir dein Ganzkörpertraining zusätzlich zu intensivieren.
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